Wer ein echtes RAW Histogramm lesen kann und das bisher in seiner Kamera vermisst (keine Kamera kann das bisher), sollte hier weiter lesen.

Während der Vorbereitungen zu meinen Kursen mit dem Thema „Licht und Belichtung„, die ich im Seniorennetz Erlangen bereits zweimal gehalten habe, bin ich zunächst auf den Blogbeitrag von Herrn Michael J. Hußmann zu dem Thema „Wie funktioniert ein RAW-basiertes Histogramm?“ gestoßen und im Rahmen der Diskussion dann auf den FastRawViewer und den RawDigger. Seitdem betrachte ich meine Aufnahmen nach dem Speichern auf dem PC immer als Erstes mit den RawDigger. Man erkennt mit einem Blick, wie viele Blenden man wieder verschenkt hat, um eine optimale Belichtung zu bekommen oder man sieht auch, dass man trotz größter Vorsicht wieder mal über die „Klippe“ gesprungen ist (meint natürlich Clipping in den Lichtern). Vermeiden ließe sich das alles, wenn man denn für seine RAW-Aufnahmen auch ein RAW Histogramm in der Kamera angezeigt bekäme.

Meine erste Idee war, ob man nicht die Software „RawDigger“ auf das mobile Telefon bringen könnte. Aber da müsste dann der Entwickler für alle Kamerahersteller (und Modelle) ein Interface programmieren, um die Roh-Daten der Kamera dorthin zu übertragen und dann im RawDigger anzuzeigen. Sowas wird so schnell nicht gelingen. Mein IT-Experte hatte dann eine bessere Idee. RawDigger läuft als Windows Programm ja auf entsprechenden Windows Tablets (z. B. auf dem Surface Go mit Windows 10). Und praktisch jeder Kamera Hersteller bietet auch entsprechende SW an, um z. B. über Thetering die Daten ebenfalls auf einen PC, Laptop oder eben auch ein Windows Tablet zu übertragen. Diese Idee habe ich über meinen Laptop und meine Sony Alpha 99M2 ausprobiert und es hat auf Anhieb funktioniert. Das ging sogar soweit, dass ich über das Sony „Remote-Modul“ direkt den RawDigger aufrufen konnte anstatt des Sony RawViewers (der mir nichts gebracht hätte).

Das ist eine perfekte Kombination, um direkt nach dem Auslösen der Kamera das Bild über das RAW-Histogramm des RawDiggers bewerten zu können. Von hier aus dann in drittel Stufen Zeit oder Blende zu verändern bringt einfach auf den Punkt genau perfekte Belichtungen. Vielleicht begreifen endlich auch mal die Kamerahersteller, dass es Fotografen gibt, die sowas verstehen und das dann bei Preisen von mehreren tausend Euro auch in ihrer Kamera haben möchten. Fotografieren im RAW-Modus erfordert nun mal auch ein RAW-Histogramm und kein irreführendes jpg-Histogramm. Für mich ist mit diesem Unsinn nun Schluss. Hoffentlich auch bald für alle Fotografen.

Das ist mein Equipment beim ersten Einsatz im Märzenbecher-Wald (Brucker Lache Erlangen). Der Screenshot zeigt das Ergebnis wenige Sekunden nach der Aufnahme (x-Achse EV-Skala, y-Achse logarithmisch). Einfach perfekt zur Beurteilung der korrekten Belichtung.

 

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