Mein Workflow

Zur Bildbearbeitung von Raw Fotos bildet Lightroom (LR) und Photoshop ein aufeinander abgestimmtes Tandem. Bezüglich der Raw Bearbeitung kann statt Lightroom auch „Adobe Camera Raw (ACR)“ verwendet werden. ACR und LR sind von den Bearbeitungsmöglichkeiten völlig identisch, obwohl das Userinterface ziemlich unterschiedlich ist. Allerdings hat ACR keine Bildverwaltung. Als Ersatz kann man hier natürlich die Adobe Bridge verwenden. Daher ist mit dem Adobe Photo Abo beides möglich: Lightroom plus Photoshop oder eben Bridge plus ACR plus Photoshop.

Für die Bildbearbeitung nutze ich zu 95 % Lightroom. Nur für besondere Anforderungen nutze ich die zusätzlichen Möglichkeiten von Photoshop.

6 Möglichkeiten zur Schwarzweißumwandlung in Photoshop

Da Photoshop schon sehr lange am Markt ist (siehe Wikipedia), sind auch noch etliche der ursprünglichen Umwandlungsmethoden von Farbe nach Schwarzweiß enthalten. Dazu gehören:

  1. Bild/Modus/Graustufen
  2. Bild/Modus/Lab
  3. Bild/Korrekturen/Sättigung verringern

Hier zeige ich, wie diese Umwandlungen gestartet werden:

 

Diese Methoden spielen heute keine große Rolle mehr, da sie eine direkte Umwandlung der Bildpixel durchführen, was heute nicht mehr gewünscht wird. Allerdings habe zumindest ich für die „Graustufen“ auch heute noch Verwendung, nämlich dann, wenn ich am Ende der Bearbeitung alle Ebenen zusammengefügt habe. Wird dieses Schwarzweißbild dann über „Graustufen“ umgewandelt, hat es nur noch einen Kanal und somit nur ca. 1/3 seiner Größe mit drei Kanälen (RGB). Abgelöst werden diese ersten drei Methoden heute von den verlustfrei arbeitenden Einstellungsebenen, die auch während des gesamten Bearbeitungsprozesses noch Änderungen erlauben. Das sind die verfügbaren Einstellungsebenen zur schwarzweiß Umwandlung:

  1. Kanalmixer-Monochrome
  2. Schwarzweiß (Standard)
  3. Verlaufsumsetzung

Darstellung im Farbkreis

Hier unten stelle ich diese sechs Methoden anhand eines selbsterstellten Farbkreises vor. Den Umgang mit diesen Methoden werde ich demnächst in einem Workshop im Senioren-Netz-Erlangen (SNE) zeigen. Der Farbkreis ist auf 12 Farben eingeschränkt und lässt so die Unterschiede sehr deutlich hervortreten und im Vergleich bewerten.

 

In der Slider Galerie lässt sich sehr einfach jedes einzelne Bild mit einem weiteren vergleichen, indem die gewünschten Thumbnails entsprechend angeklickt werden. Das gilt auch für die folgenden Bilder mit der Landschaftsaufnahme vom Weißensee.

Nachtrag 2021-09-13:

Inzwischen ist mir eine helligkeitsneutrale Farbumsetzung wichtig. Das ist möglich mit einer Einstellungsebene „Schwarzweiß“ unter Verwendung des „secret code“ und mit einer Verlaufsumsetzung mit der Glättung 0 % wie in diesem Beitrag gezeigt wird. Die entsprechenden Umsetzungen sind nun oben ergänzt worden.

Darstellung im Landschaftsbild

Das Landschaftsbild enthält das gesamte Farbspektrum und lässt so auch die feinen Abstufungen der Grauwerte erkennen (z. B. der Verlauf im Himmel vom Horizont nach oben). Zum Vergleich ist der Farbkreis und dessen Umsetzung in Grauwerte mit eingeblendet.

 

Die Landschaftsbilder solltet ihr am Besten im Vollbildmodus des Browsers ansehen (kann mit F11 ein- und ausgeschaltet werden). So sieht man sehr gut die feinen Unterschiede zwischen den verschiedenen Methoden. Im Internet und auf YouTube herrscht fast ein Glaubenskrieg, was denn die beste Methode für die Umwandlung sei. Man muss sich aber erst einmal bewusst machen, dass das ja noch gar kein „Schwarzweißbild“ ist, sondern eben nur eine erste Umwandlung in Graustufen. Es kommt nun auf den Fotografen an, was er/sie aus diesem Ausgangsbild macht und welche Vorstellungen von einem Schwarzweißbild er hier realisieren will.

Bei der Verlaufsumwandlung sind zumindest hier bei diesem Bild die Kontraste schon sehr schön ausgeprägt und bilden für mich einen guten Ansatz für die weitere Bearbeitung zu einem „Fine Art“ Foto. Dazu aber mehr im kommenden Workshop. Das soll auch keine Vorfestlegung sein, denn sowohl beim Kanalmixer als auch bei der Einstellungsebene Schwarzweiß lassen sich die Regler entsprechend dem Motiv gezielt anpassen und damit die Kontraste sehr fein steuern.

Die Stärke von Photoshop kommt ja erst dann zum Tragen, wenn nach der Basisumwandlung weitere Einstellungsebenen hinzugefügt werden, um die Kontraste voll auf das Ergebnis ausgerichtet zu vervollständigen. Daran werden wir im Workshop arbeiten.