Der Druidenhain

Der Druidenhain ist ein etwa einen Hektar großes Waldstück in der Fränkischen Schweiz, das von eindrucksvollen Felsformationen geprägt ist. Die Felsblöcke, die zwei bis fünf Meter hoch sind, sind in nordwest-südöstlicher Richtung angeordnet. Der Name „Druidenhain“ stammt aus dem späten 19. Jahrhundert und weckt Assoziationen an eine keltische Kultstätte, obwohl es keine wissenschaftlichen Belege für eine solche Nutzung gibt. Möglicherweise ist der Name eine romantische Erfindung. Einige Experten vermuten, dass der Druidenhain ein eingestürztes Höhlensystem oder ein alter Steinbruch ist. In einer Erzählung wird er mit dem Raubritter Eppelein von Gailingen und angeblichen Hexenritualen in Verbindung gebracht, aber dies ist historisch unbestätigt. 

Für uns Fotografen ist der Druidenhain zu jeder Jahreszeit ein beliebtes Ziel. Diese kleine Serie entstand im Mai 2019, noch vor der Corona-Pandemie. Das Thema hat mich auch zu Hause zum Experimentieren angeregt. Vermutlich liegt es an dem mysteriös anmutenden Namen, der mich zu diesen Verfremdungen inspiriert hat.

Vergessen und wiederentdeckt

Kürzlich stieß ich zufällig wieder auf diese Bilder, als ich mein nicht mehr benutztes SigmaObjektiv 8-16 mm bei eBay verkaufte. Der Käufer wollte wissen, wie alt es ist. Eine kurze Suche in Lightroom mit den Metadaten des Objektivs zeigte, dass ich im November 2013 die erste Aufnahme gemacht habe und im Mai 2019 die letzte, im Druidenhain. Das Objektiv ist nur für den kleinen Bildkreis von Halbformatkameras ausgelegt, aber ich habe es gelegentlich auch an meiner Sony Alpha 99 M2 benutzt. Bei der kürzesten Brennweite ergibt das deutliche Vignettierungen, die ich aber vermieden habe.
 

Überraschende Bildumsetzungen 

Vom Druidenhain fand ich etwa 500 Bilder, die an drei verschiedenen Tagen entstanden. Eine kleine Auswahl war bereits bearbeitet und liegt auch ausgedruckt vor, aber ich hatte bisher keine Bilder öffentlich gemacht. Das hole ich nun nach. Es hat mich selbst überrascht, welch kreative Umsetzungen ich damals gemacht habe. Vieles war geprägt von der lichtdurchflutenden Umgebung und der mystischen Namensgebung des Waldstücks. Ich erzeugte die Stimmung durch gaußsche Unschärfefilter und ein wenig OrtonEffekt. Die geometrischen Bildaufteilungen habe ich damals neu erfunden. Ohne in der Ebenenpalette von Photoshop nachzusehen, hätte ich auf Anhieb nicht sagen können, wie ich die farbige Umsetzung der Steinschlucht gemacht habe. Meine anfängliche Vermutung, dass es eine Farbfläche mit irgendeiner Mischebene gewesen sein könnte, erwies sich als falsch. Es waren vier verschiedene Verlaufsumsetzungen mit jeweils vier angepassten Masken. Die Masken überlappen sich so, dass es wie vier einzelne Bilder wirkt, die aber aus nur einem Bild entstanden sind.
 

 

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