Es war ein herrlicher SpĂ€tsommertag, als wir uns zum Fotografieren vor dem Johannisfriedhof in NĂŒrnberg getroffen haben. Die BildsĂ€ule „Kreuzabnahme“ des berĂŒhmten NĂŒrnberger Bildhauers Adam Kraft wurde von der Sonne im harten Licht des Vormittages angestrahlt und war fĂŒr mich gleich das erste Motiv, das ich mit meinem 100 mm Objektiv ins Visier genommen habe. Ich fotografierte wie meistens vom Stativ aus und im manuellen Modus; hierzu muss ich meinen „Steady Shot“ ausschalten, damit die Kamera das Motiv nicht durch Sensorbewegungen verwackelt (sollte jeder selbst mal testen, wie es bei eurer Kamera ist). Meine erste Einstellung (nach GefĂŒhl) war Blende 8 bei 1/200 sec. und 100 ISO. Die Kontrolle direkt nach der Aufnahme im RawDigger zeigte, dass ich um 2/3 Blenden mehr belichten musste, um die Möglichkeiten meines Sensors optimal auszunutzen. Die beiden Histogramme zeigen meine ersten beiden  Belichtungen im Vergleich.

Clipping Grenze 01
Clipping Grenze 01
Clipping Grenze 02
Clipping Grenze 02

Warum belichte ich so genau auf den Punkt, um möglichst exakt bei +3 an der „Clipping-Grenze“ zu landen? Das kommt von dem Wissen, dass in genau diesem Bereich links vom Clipping-Punkt die HĂ€lfte aller Tonwerte im Bild enthalten sind. Bei meiner Sony kann der Sensor 16384 Tonwerte differenzieren. Die HĂ€lfte davon sind 8192 Tonwerte. Bei der ersten Belichtung gehen mir davon 2/3 Blendenwerte verloren, also ca. 7000 Tonwerte, die ich verschenke; das muss nicht sein, wenn man bis zur Grenze belichten kann. Mit meiner AusrĂŒstung kann ich das tun und schöpfe so den vollen Tonwertumfang meines Bildes aus. Deutlicher wird das im nĂ€chsten Bildpaar, wo ich die Tonwertskala linear eingestellt habe. Im Gegenzug wird dann die EV-Skala logarithmisch dargestellt und zeigt nun die tatsĂ€chliche Menge der Tonwerte je Blendenstufe korrekt an.

Clipping Grenze 03
Clipping Grenze 03
Clipping Grenze 04
Clipping Grenze 04

FĂŒr die beiden GrĂŒnkanĂ€le ist bei der zweiten Belichtung mit Blende 8 bei 1/125 sec und ISO 100 immer noch ca. eine sechstel Blende Luft, aber das reicht mir als Genauigkeit aus; besser kurz davor, als ĂŒber der Grenze. Kommt man nur mit den beiden GrĂŒn-KanĂ€len ĂŒber die Grenze, bleibt immer noch ein wenig Spielraum ĂŒber den rot- und blau Kanal. Aber grĂŒne Pixel sind in diesem Bereich dann ausgebrannt und das bemerkt ein genauer Beobachter dann doch.

Ich werde fĂŒr alle Teilnehmer der Tour am 10. Oktober eine Bildbesprechung zu diesem Thema machen. Da kann dann jeder der möchte seine Bilder zur Analyse mit dem RawDigger mitbringen.

Hier kommen nun aber die Bilder der Teilnehmer in einer kleinen Bildergalerie.

 

Bilder von Heiderose Detsch

 

Bilder von Uwe Reinhold

 

Bilder von Bernd Voelk

 

Bilder von Konrad Römer

 

Bilder von Wilhelm Kleinöder

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert